Gas oder Strom? Heizstrahler für Garten und Terrasse
27. Oktober 2022
Nicht nur in der kalten Jahreszeit kann das Verweilen im Garten oder auf der Terrasse schnell unangenehm werden, auch in kühlen Sommernächten kann es sinnvoll sein, über entsprechende Wärmequellen zu verfügen, um bei Bedarf für wohlige Temperaturen zu sorgen. Doch das Beheizen und Erwärmen von Außenbereichen stellt im Gegensatz zum Beheizen von geschlossenen Räumen besondere Herausforderungen, wenn es um die Auswahl eines Heizsystems geht. Damit die Wärme nicht einfach verfliegt und möglichst effizient genutzt werden kann, müssen geeignete Heizsysteme für den Außenbereich gefunden werden.
Eine im Gegensatz zu offenen Feuerstellen oder Gartenöfen wesentlich unkomplizierte Möglichkeit stellen diesbezüglich Heizstrahler dar. Sie können flexibel positioniert werden und stellen schnell Wärme zur Verfügung, wenn sie benötigt wird. Für den Betrieb im Garten oder auf der Terrasse kommen sowohl gasbetriebene Heizstrahler, als auch moderne Infrarotstrahler infrage. Doch wo liegen die individuellen Vor- und Nachteile der beiden Varianten und was sollte man allgemein über Heizstrahler wissen?
Vielfältige Einsatzmöglichkeiten
Zunächst einmal lässt sich festhalten, dass Heizstrahler sehr flexibel und in unterschiedlichen Bereichen eingesetzt werden können. Naturgemäß eignen sich Gasheizstrahler ausschließlich für den Betrieb im Freien, moderne Infrarotstrahler hingegen können auch in Innenbereichen eingesetzt werden, sowohl als Ergänzung zu bestehenden Heizsystemen als auch als Zusatzheizung, in Räumen, die über keine Heizung verfügen.
Im Gegensatz zu elektrischen Infrarotstrahlern können gasbetriebene Heizstrahler auch unabhängig von einer Stromquelle betrieben werden, allerdings gilt es im Umgang mit Gasheizstrahlern Vorsicht walten zu lassen und bestimmte Sicherheitsvorkehrungen zu treffen.
Eigenschaften und Vorteile von Gasheizstrahlern
Gasheizstrahler sind den meisten Personen von Außenbereichen in der Gastronomie bekannt. Ihre charakteristische Bauform hat ihnen auch den Namen Heizpilze eingebracht. Neben dieser Bauform gibt es gasbetriebene Heizstrahler aber auch als Pyramiden-Heizstrahler, für Innenräume zugelassene Gasöfen, Heizsäulen oder Flaschen-Gasstrahler für die Erwärmung kleinerer Bereiche. Je nachdem, wie viel Wärme benötigt wird, eignen sich unterschiedliche Varianten. Die Heizleistung des Gasheizstrahlers muss beispielsweise höher sein, wenn ein größerer Bereich beispielsweise beim Wintergrillen erwärmt werden soll, als wenn es um die Erwärmung eines kleineren Bereiches in einer milden Sommernacht geht. Vorteilhaft ist hier auch die Verwendung von Terrassenplatten aus Keramik, da diese Hitze gut „speichern“ können.
Das Funktionsprinzip ist bei allen Gasheizstrahlern dasselbe, in der Regel kommen handelsübliche 5 oder 11 Kilo Gasflaschen zum Einsatz. Flaschen-Gasstrahler werden mit kleineren Gaskartuschen betrieben. Die Strahlungswärme des entzündeten Gases wird über einen Reflektor auf den zu erwärmenden Bereich geworfen und lässt sich durch einen Regler an die gewünschte Temperatur anpassen. Neben klassischen Heizpilzformen, die ihre Wärme gleichmäßig in der Umgebung verteilen, gibt es auch Varianten, mit denen sich die Wärme gezielt auf bestimmte Bereiche lenken lässt. Gasheizstrahler weisen folgende Vorteile auf:
- flexibel einsetzbar, kein Stromanschluss erforderlich
- hohe Heizleistung
- einfache Bedienung
- unkomplizierte Wartung
Unbedingt Sicherheitsaspekte berücksichtigen
Die Sicherheit muss bei allen Arten von Feuerquellen stets oberste Priorität haben. Beim Betrieb eines Gasheizstrahlers gilt es daher folgende Sicherheitsmaßnahmen zu beachten:
- sämtliche Anschlüsse, Druckminderer und Schlauch vor jeder Inbetriebnahme auf Dichtigkeit prüfen
- das Ventil der Gasflasche sollte niemals voll aufgedreht und nach dem Betrieb fest zugedreht werden
- Gasheizstrahler immer nur auf feuerfesten Untergründen nutzen
- Kinder nicht unbeaufsichtigt in der Nähe eines Gasheizstrahlers lassen
- erforderlichen Mindestabstand zu brennbaren Materialien und Gegenständen einhalten
Die Unabhängigkeit von einer Stromquelle ist der wohl größte Vorteil von Gasheizstrahlern. Allerdings erfordert der Umgang mit Gas auch eine besondere Vorsicht und Aufmerksamkeit, sodass viele Verbraucher sich oft für elektrisch betriebene Infrarotstrahler entscheiden.
Eigenschaften und Vorteile von Infrarotstrahlern
Infrarotheizstrahler unterscheiden sich in einigen wichtigen Punkten von gasbetrieben Modellen. Zunächst einmal setzt ihr Betrieb das Vorhandensein einer Stromquelle voraus. Sofern keine fest installierte Steckdose in der unmittelbaren Nähe vorhanden ist, lässt sich der benötigte Strom auch mittels einer Kabelrolle bereitstellen. Neben dem im Gegensatz zu Gasheizstrahlern absolut geruchs- und geräuschlosen Betrieb, ist vor allem die Art der Wärmeerzeugung und wie diese wahrgenommen wird ein entscheidender Vorteil von Infrarotheizstrahlern.
Bei Infrarotstrahlung handelt es sich um elektromagnetische Strahlen, die denen ähneln, die auch die Sonne abgibt. Während Gasheizstrahler ausschließlich die Luft erwärmen, erwärmen Infrarotstrahler sämtliche in der Umgebung befindlichen Gegenstände, Flächen und Personen. Daher wird die Wärme, die ein Infrarotstrahler abgibt, als besonders angenehm empfunden. Das Funktionsprinzip unterscheidet sich grundlegend von gasbetriebenen Heizstrahlern. Elektrische Energie wird in Wärme umgewandelt und an die Umgebung abgegeben. Infrarotstrahler können eine Fläche sowohl von der Seite erwärmen, als auch von oben, was eine Deckenmontage erfordert.
Stromverbrauch wird oft überschätzt
Der Stromverbrauch von modernen Infrarotstrahlern wird oft überschätzt. Im Gegensatz zu älteren Modellen ist der Stromverbrauch in Bezug auf den Wirkungsgrad eines Infrarotstrahlers wesentlich effizienter. Entscheidend für den individuellen Verbrauch ist vor allem die Heizleistung des Strahlers, der in Watt angegeben ist, welche so dimensioniert sein muss, dass die zu beheizende Fläche komplett abgedeckt ist.
Als grobe Orientierung dienen dabei, dass Infrarotstrahler pro 1 Kilowatt Leistung einen Bereich von etwa 5 Quadratmetern beheizen kann. Größere Flächen bis zu 15 Quadratmeter benötigen einen höher dimensionierten Strahler mit einer Leistung von 2 Kilowatt. Pro Kilowattstunde Betrieb fallen dabei Stromkosten zu den üblichen Tarifen von derzeit etwa 30 Cent an. Der genaue Verbrauch ist also immer von der Heizleistung in Watt sowie der Nutzungsdauer abhängig.
Vorteile von Infrarotheizstrahlern:
- Kein CO₂ Ausstoß
- keine Wartung erforderlich
- einfache und sichere Nutzung
- keine besonderen Sicherheitsvorkehrungen notwendig
- absolut geräusch- und geruchslos
- besonders angenehme Wärmeerzeugung
Fazit
Ob gasbetrieben oder elektrisch – Welche Art Heizstrahler im Einzelfall besser ist, hängt von den individuellen Ansprüchen und Bedürfnissen ab. Zahlreiche Faktoren haben einen Einfluss auf die Entscheidung – auch kann ein entsprechendes Heizsystem zur Wertsteigerung der entsprechenden Immobilie beitragen.
Während manche aus Sicherheitsgründen auf den Umgang mit Gas verzichten wollen oder müssen, etwa weil kleine Kinder im Haushalt leben, möchten andere ihren Stromverbrauch im Allgemeinen reduzieren und entscheiden sich daher für die Gasvariante. Richtig dimensioniert stellen beide Arten eine praktische Möglichkeit dar, im Garten oder auf der Terrasse auch an kühlen Abenden gemütlich im Warmen zu sitzen.